Wie lange hält ein Staketenzaun?
Viele Zäune – viele Materialien
Bei der Wahl des Trennelements hat man die Qual der Wahl. Zunächst gibt es verschiedene Materialien, aus denen die Zaunelemente und Pfosten bestehen können. Selbst wenn sich auf einen Baustoff festgelegt wurde, gibt es unzählige Ausführungen – je nach persönlichem Geschmack. Für die Haltbarkeit ist allerdings nicht die Optik, sondern das verwendete Material entscheidend. Geläufig und beliebt ist der Naturrohstoff Holz, da er relativ preiswert ist und sich neben Wiese, Baum und Pflanze nahtlos einfügt. Neben den Holzzäunen sind auch die Varianten aus Kunststoff häufig in Gärten anzutreffen. Ausgefallenere Zäune nutzen teils auch Glas und Stein, wobei sich diese Trennelemente schon in Richtung Mauer bewegen. Die Materialien haben dabei unterschiedliche Stärken und Schwächen.
Holz: Auf die Dauerhaftigkeitsklasse kommt es an
Lattenzaun, Staketenzaun, Jägerzaun und Co. greifen auf das nachwachsende Material Holz zurück. Wie lange ein Holzzaun auch bei starken Witterungseinflüssen im Außenbereich hält, hängt unter anderem von Holzart, der Dauerhaftigkeitsklasse und der zusätzlichen Behandlung ab. Bei der Dauerhaftigkeitsklasse handelt es sich um eine europäische Norm (EN 350), bei der die Holzarten nach ihren eigenen Widerstandsfähigkeiten gegen den Angriff von holzzerstörenden Organismen eingeteilt werden. Da die Pfosten und Zäune Erdkontakt haben, ist der Abwehrfaktor gegen Holzschädlinge wie etwa Pilze und Termiten entscheidend für die Haltbarkeit.
Staketenzaun aus Robinie und Kastanie
Da Staketenzäune aus Kastanien- oder Robinienholz bestehen, sind sie bekannt für ihre Langlebigkeit. So besitzt Robinie die Dauerhaftigkeitsklasse 1–2 (dauerhaft bis sehr dauerhaft), womit ihr Holz alle heimischen Holzarten übertrifft. Die hohe Festigkeit und Pflegeleichtigkeit macht Robinienholz zu einer Alternative zu Tropenhölzern, deren Abbau die tropischen Wälder bedroht. Allerdings weist die Robinie oft ungünstige Wuchsformen auf und ist nur mäßig auf dem Markt verfügbar, weswegen sie gerne für Konstruktionen wie der natürliche Staketenzaun aus Robinienholz genutzt wird.
- Haltbarkeit von Robinienholz: etwa 25 Jahre
- Ein Portrait über die Robinie und ihr Holz finden Sie hier
Ähnlich sieht es bei dem Edelkastanienholz aus, was in die Dauerhaftigkeitsklasse 2 (dauerhaft) fällt. So ist ein Staketenzaun aus Kastanie, der daher auch häufig als Kastanienzaun bezeichnet wird, eine langlebige Gartenbegrenzung, die auch bei Erdkontakt und Nässe stabil bleibt.
- Haltbarkeit von Edelkastanienholz: 15 bis 25 Jahre
- Ein Portrait über die Edelkastanie und ihr Holz finden Sie hier
Eine Kesseldruckimprägnierung, wie etwa bei Kiefernholz, oder eine thermische Behandlung wird bei Hölzern genutzt, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Auch eine Lasur kann weniger dauerhafte, heimische Hölzer haltbarer machen. Allerdings bedeutet dies mehr Pflegeaufwand beim Holzzaun. Verantwortlich für die hohe Dauerhaftigkeitsklasse von Robinie und Kastanie ist der hohe Gerbsäureanteil, weswegen eine zusätzliche Nachbehandlung durch Lasur oder Imprägnierung bei diesen Holzarten nicht notwendig ist – ein optimaler Rohstoff für Staketenzäune.
Hinweis: Nach etwa einem Jahr entwickeln Robinie und Kastanie eine silbergraue Patina, die sich allerdings nicht auf die Haltbarkeit auswirkt.
Haltbarkeit von Kunststoff, Metall und Stein
Die Langlebigkeit von anderen Gartenzäunen hängt von der Qualität des Materials und der Beschichtung ab. Bei einem Kunststoffzaun sollte auf eine hohe UV-Beständigkeit geachtet werden, da diese ansonsten mit der Zeit ausbleichen und porös werden können. Bei Zäunen aus Draht, Aluminium oder anderem Metall erhöht eine Pulverbeschichtung oder Verzinkung die Widerstandsfähigkeit gegen Wettereinflüsse. Bei Steinelementen ist nahezu von einer ewigen Haltbarkeit auszugehen, wobei hier die Zäune einen höheren Anschaffungspreis, komplexere Installation und einen Pflegeaufwand durch Entmoosung aufweisen. Bei der Haltbarkeit im Außenbereich steht widerstandfähiges oder behandeltes Holz im Gegensatz zu Metall und Kunststoff bei Zäunen nicht nach. Ein langlebiger Gartenzaun kann also auch problemlos aus Holz bestehen.
Wer einen ansprechenden Gartenzaun sucht, der witterungsbeständig und lange haltbar ist, ist mit einem Staketenzaun aus Kastanie oder Robinie gut bedient. Die beiden Holzsorten gehören zu den dauerhaftesten, heimischen Hölzern. Es ist mit einer Haltbarkeit von über 20 Jahren auszugehen, wobei einzelne Robinienpfosten auch bereits über 50 Jahre im Außenbereich gehalten haben.